versprochen, zeige ich Euch heute meine neuen
Esszimmergardinen, die ich aus
genäht habe:
Damit nehme ich heute endlich wiedermal bei RUMS
teil, denn ich habe sie ganz allein und für mich gemacht.
Und da das relativ schnell und einfach ging,
und pro Fenster gerade mal 7,95 € gekostet hat,
hab ich Euch am Ende meines Posts ein kleines
Tutorial dazu gemacht.
Aber erst müsst Ihr noch eine kleine Bilderflut über Euch ergehen lassen, die Euch in mein neu renoviertes Esszimmer führt:
Dieser Schrank war der Grund für die ganze Aktion: er sollte aus dem ehemaligen Party- und Spielzimmer weichen. Auch wenn er nicht mehr der modernste ist, so brachte ich es nicht über's Herz, das massive und guterhaltene Teil einfach zum Sperrmüll zu erklären. Statt dessen mussten die Billigregale vom Möbelschweden dran glauben, die bisher im Esszimmer standen.
Dazu gab's neue Sitzmöbel und einen großen, ausziehbaren Esstisch.
Die hintere Ecke kennt Ihr ja schon vom Fundstück der Woche.
Hinter der Tür versteckt sich nun
unsere Sammlung an DVD's, CD's und die meistgelesenen Taschenbücher.
Bissel Deko gibt's natürlich auch, auch wenn die noch nicht komplett ist.
An die Gardinenstangen sollen z.B. noch paar Herzen usw.
Den alten Bierkasten habt Ihr übrigens auch schon gesehen, nämlich
hier.
Auch er war ein Fundstück der Woche.
Darin habe ich alte Fotos meiner Großeltern dekoriert sowie originale Erinnerungsstücke.
Die Brille z.B. gehörte meinem Großvater, der starb, bevor ich in die Schule kam.
Für meine Zeitschriften und Kataloge hat eine alte Holzkiste einen schicken Bezug erhalten.
So, und nun verrate ich Euch, wie ich die Gardinen genäht habe:
Als erstes habe ich mir im online-shop von H&M zwei dieser Kopfkissenbezüge bestellt.
Als nächstes habe ich die Naht oben und unten aufgeschnitten.
Dank des großzügigen Hotelverschlusses erhielt ich so eine Stoffbahn von ca. 75 cm Breite und fast 2 m Länge.
Danach habe ich gemessen, wie breit meine Gardine werden soll und zu dieser Breite 16 cm Nahtzugabe gerechnet. Dann habe ich die Breite zugeschnitten. Dabei darauf achten, dass das Motiv schön in der Mitte liegt.
Nun habe ich an der rechten und linken Seite jeweils 8 cm abgemessen ...
und zur Rückseite hin gebügelt.
Der umgebügelte Streifen wird nun wieder aufgeklappt. Bis zur Bügelkante wird der Stoff nun nochmals eingeschlagen, also halbiert. Wieder bügeln.
Nun nochmal den Streifen bügeln, nachdem man ihn an den beiden Bügelkanten nach innen gelegt hat.
Nun beide Seiten gerade absteppen. Ich mache das von links, da ich mich dann genau an der Bügelkante orientieren kann. Ich habe füßchenbreit mit einer Stichlänge von 3 mm genäht.
Nun kommt die untere Kante dran. Hier wird nichts geschnitten - höchstens wenn die Kante nicht ganz gerade ist.
Nun wird ein Tunnel genäht, in den später ein dünner Stab geschoben werden kann, damit die Gardine schön gerade hängt.
Dazu habe ich 1 cm nach innen gebügelt.
Danach die gebügelte Kante nochmals 2,5 cm zur linken Seite hin schlagen. Bügeln und ganz knappkantig absteppen. Die Seiten bleiben offen, damit der Stab später dort reingeschoben werden kann.
Nun fehlt nur noch die obere Kante.
Hier wird ebenfalls ein Tunnel genäht, allerdings etwas breiter als unten, für die Gardinenstange.
Hierbei werden die Bänder mitgefasst, die die Gardine nach dem Hochrollen halten. Deshalb müssen jetzt pro Gardine 4 Bänder genäht werden. Ich habe mich für 4 cm breite Bänder entschieden.
Die kann man aus dem abgeschnittenen Stoff schneiden. Die Breite von ca. 75 cm ist genau richtig. Ich habe 4 Streifen mit je 16 cm Breite und 75 cm Länge geschnitten.
Die Stoffstreifen werden jetzt erstmal längs in der Mitte gefaltet und gebügelt.
Dann wieder aufklappen und vierteln. Wieder bügeln.
Nun bügle ich nochmal, nachdem das Band vierlagig liegt, so wie es später an die Gardine kommt.
Zum Versäubern der schmalen Kanten klappe ich den gebügelten Streifen nochmal auf...
... und falte die schmale Kante ca. 1 cm breit nach innen. Dabei werde ich zur Seite hin etwas breiter, so dass eine ganz leichte Rundung entsteht.
Hier sieht man ganz gut, wie das aussehen muss.
Warum diese Rundung?
Nun, wenn Ihr den Streifen mit der eingeschlagenen Schmalseite wieder entlang der drei Bügelkanten faltet, seht Ihr, dass die offenen Kanten leicht eingerückt liegen.
So sieht beim fertigen Band wirklich alles sauber aus.
Nun steppt Ihr jedes Band an allen drei offenen Kanten schmal ab.
Für den oberen Tunnel habe ich die Gardine schon mal auf die Stange gehängt und mir mit Stecknadeln markiert, wo die Naht sein soll. Ich wollte, dass der Fenstersturz gerade noch überdeckt wird - man kann die Gardine natürlich aber auch länger oder kürzer machen. Der Tunnel meiner Gardine sollte ca. 5 cm breit sein und ganz kurz über der Schrift liegen.
Ich habe deshalb von der Schrift aus 11 cm nach oben abgemessen:
Hier sollte die Naht sein,
hier ist später die Oberkante
und bis hier hin geht die Rückseite des Tunnels.
Der letzte cm ist die Nahtzugabe.
Den Stoff habe ich nun also 11 cm über dem Motiv gerade abgeschnitten. Nun wieder zwei Kanten bügeln: 1 cm für die Nahtzugabe und zusätzlich 5 cm für den Tunnel.
Vor dem Nähen nun nicht vergessen, die Bänder festzustecken, denn die müssen ja mitgefasst werden.
Meine Bänder sollten außerhalb der Schrift liegen. Darauf achten, dass von beiden Seitenkanten der gleiche Abstand eingehalten wird. Nun ein Band auf der Rückseite unter die Nahtzugabe schieben. Feststecken, umdrehen und das zweite Band von vorn an der gleichen Stelle feststecken (hier kann das Band nirgends darunter geschoben werden, sondern wird einfach auf der Gardine mitgenäht). Beim Nähen darauf achten, dass die Bänder nicht verrutschen.
So, dann ist die Gardine fertig - nur noch aufhängen, einen dünnen Stab seitlich unten einschieben. (Ich habe einen sogenannten Schleuderstab benutzt - das ist das Teil, mit dem man eine Gardine auf- und zuziehen kann. Er ist aus Plexiglas, kann leicht gekürzt werden und kostet nicht viel. Einfach den daran befindlichen Haken aufbiegen und entfernen - fertig!) Nun noch die Gardine über den Stab gerade hochrollen (geht besser, wenn man das nicht alleine macht - glaubt mir...) und die Bänder verknoten.
Voila!
So, das war jetzt ein langer Post von mir,
ich danke allen, die ihn gelesen haben und wünsche denen, die mein Tutorial versuchen, gutes Gelingen!
Eure Ina