Nachdem ich gestern ein Kosmetiktäschchen beim Nähwettbewerb von Lillesol und Pelle an den Start geschickt habe,
das ich mit einem Foto bedruckt habe,
fragten mich einige von Euch, wie das geht.
Deshalb hatte ich für heute ein kleines Tutorial versprochen.
Zunächst einmal:
Ich habe das sicher nicht erfunden, sondern es gibt im Netz verschiedene DIY-Anleitungen dazu.
Inspiriert wurde ich durch diesen Beitrag
Sie hat Stoff im Drucker mit Schrift bedruckt.
Ich dachte mir, dass das ja auch mit Fotos gehen muss.
Caro verwendet in ihrer Anleitung Freezer-Papier. Es gibt aber auch andere Vorschläge im Internet, z.B. bei Pech&Schwefel.
Ich habe mich für Aufkleber entschieden.
Ihr könnt auch dünnes aufbügelbares Vlies verwenden.
Wichtig ist im Prinzip nur, dass Ihr Eurem Drucker vorgaukelt, er hätte hier ein Stück Papier im Einzug.
Also, so mach ich das:
Ich verwende Baumwolle oder Leinen und stinknormale Etiketten.
Ich habe mir dazu im Schreibwarengeschäft Etiketten in A4-Größe besorgt.
Zuerst bügle ich meinen Stoff, zum einen, um keinen Stau im Drucker zu produzieren, zum anderen, weil sich dann die kleinen Fasern glattlegen und ich ein schöneres Bild erhalte.
Die Blümchen, die Ihr seht, sind nur auf dem Bügelbrett :-)
Jetzt klebe ich einen Aufkleber auf den Stoff und streiche ihn von der Mitte her glatt.
Dann schneide ich den Stoff in A4-Größe zurecht. Die Etiketten finde ich schon deshalb praktischer als Vließ, da Ihr hier einfach um das Papier herum ausschneiden müsst.
Ihr könnt das mit einem Rollschneider machen, oder wie ich, mit einer Schere.
Ich verwende eine Papierschere, damit ich meine Stoffschere nicht mit dem Klebstoff vom Aufkleber in Verbindung bringe, falls ich mal leicht daneben schneide.
Danach (geht natürlich auch davor)
wähle ich ein Bild aus. Fotos kopiere ich direkt, man kann aber auch einscannen und bearbeiten oder Bilder vom PC nehmen.
Bei Bildern aus dem Netz natürlich das Urheberrecht beachten!
Zuerst kopiere ich das Foto auf ein Blatt Papier, so kann ich Position und Größe korrigieren, ohne schon den Stoff zu "verschwenden".
Ich stelle dabei auf ganz hell, so spare ich Druckertinte (ich Fuchs:-)
Wenn ich mit dem Ergebnis zufrieden bin, lege ich den Stoff in den Drucker. Achtung: auf die richtige Seite achten. Bei mir zeigt der Stoff nach unten und der Aufkleber nach oben.
Und schon geht's los.
Ich benutze die Einstellung für normale Qualität und Normalpapier - es geht sicher auch mit höheren Einstellungen, z.B. für Fotopapier, aber ich kann da kaum einen Unterschied feststellen.
Das bin übrigens ich auf dem Foto :-)
Voilà!
Wenn man genau hinsieht, erkennt man sogar meine Zähne, die sich damals in der linken oberen Ecke verewigt haben.
Hier eine Großaufnahme -
man kann deutlich die Struktur des Stoffes erkennen. Die Druckqualität ist prima.
Hin und wieder passiert es mal,
dass die Druckerpatrone etwas kleckst, insbesondere wenn die Ränder nicht ganz sauber geschnitten sind.
Dann hilft es, ein normales Blatt Papier zu drucken, danach ist meist wieder alles o.k.
Das verdorbene Stück ist allerdings nicht mehr zu retten.
Danach den Aufkleber an einer Ecke lösen...
... und vorsichtig vom Stoff ziehen.
Man kann hier gut erkennen, dass die Farbe den Stoff nicht durchtränkt.
Den Aufkleber klebe ich auf eine Klarsichtfolie - er lässt sich gut noch ein-, zwei mal verwenden.
Danach bügle ich den Stoff zuerst von links...
... und dann von rechts - ruhig auf höchster Stufe und mit Dampf. Dadurch wird die Farbe etwas haltbarer.
So sieht nun mein Ergebnis, dass ich jetzt weiterverarbeiten kann.
Natürlich musste ich auch probieren, wie waschbar das ganze ist.
Ich habe ein Stück mit einem ungebügelten(!) Druck mit der Hand gewaschen (Waschmaschine erschien mir dann doch zu barbarisch):
Ich habe handwarmes Wasser und Shampoo mit Colorschutz verwendet (weiß nicht, ob das was nutzt, aber zumindest wird's nicht schaden)
Seht selbst!
Alles perfekt.
Und wie sieht's mit
Auswringen aus?
Au weia!
Nanu???
Ich bin begeistert!
Auch ungebügelt hält das Teil durchaus eine Handwäsche aus.
So, das ist schon alles - Ihr seht, eigentlich total easy.
und bei Andrea von LiebeArtWerkstatt, die mich durch ihre Begeisterung angespornt hat, diese Anleitung zu schreiben.
Übrigens: Den Teddy, der auf dem Foto zu sehen ist,
habe ich immernoch. Er sitzt bei mir im Arbeitszimmer:
Eure Ina